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Generationen im Klassenzimmer Interview mit Peter Ackle

Generationen im Klassenzimmer ist ein generationsübergreifender Austausch, welcher im Unterricht stattfindet. Seniorinnen und Senioren helfen als Freiwillige regelmässig im Unterricht mit. Sie stellen ihre Lebenserfahrung, Geduld und Zeit zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine zusätzliche Bezugsperson und die Seniorinnen und Senioren werden als unterstützende Klassenbegleitung sehr geschätzt. An der Primarschule Schneisingen ist eine Seniorin und ein Senior tätig. Die Seniorin hilft im Kindergarten aus, und der Senior unterstützt die 2. und 5. Klasse. Der Senior hat uns im Rahmen von einem Interview über seine Tätigkeit an der Schule erzählt.
 

  1. Herzlichen Dank im Voraus, dass wir dich interviewen dürfen. Könntest du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Peter Ackle. Ich bin pensionierter Hausarzt, hatte während 30 Jahren eine eigene Praxis in Neuenhof und Baden und war gleichzeitig während 25 Jahren ärztlich verantwortlich für eine Drogenentzugsklinik; ich bin 70 Jahre alt, geschieden und wohne in Ehrendingen. Ich bezeichne mich als weltoffen und vielseitig interessiert.
 

  1. Wie bist du dazu gekommen, als Senior in einer Schule zu arbeiten?

Das Projekt „Generationen im Klassenzimmer“ lernte ich in der Lokalzeitung Rundschau kennen und hat mich auf Anhieb fasziniert. Da ich keine eigenen Kinder habe und ich mich für etwas Sinnvolles und Spannendes im Dorf engagieren wollte, habe ich mich in der Schule und bei Pro Senectute gemeldet: Ich wurde offen empfangen und es war auch mal möglich ausserhalb der Schulferien abwesend zu sein, da ich noch immer gelegentliche ärztliche Auslandeinsätze leistete.
 

  1. Was beinhaltet deine Arbeit als Senior in einer Klasse?

Bezüglich Schulunterricht ist klar, dass die Lehrperson die Führung hat; sie hat den Überblick und weiss, welche Aufgaben bei welchen SchülerInnen  sie an mich sinnvollerweise und gewinnbringend delegieren kann. In den Fächern Deutsch und Mathe habe ich oft in Kleingruppen anhand von Übungen  Lerninhalte angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Kinder vertiefen können. Die Qualität der Zusammenarbeit mit der Lehrperson ist entscheidend; deshalb bin ich zusammen mit 2 Lehrpersonen nach Schneisingen „mitmigriert“.
 

  1. Was fasziniert dich an deinem Engagement?

Zentral ist die Freude, Kinder auf ihrem Ausbildungsweg zu unterstützen, sie zu begleiten und sich an ihren Erfolgen mitzufreuen. Zusätzlich erschliesst sich ein einmaliger Einblick, wie eine Schule, die Ausbildung heute funktioniert. Und ich kann mich entspannen, da ich nicht mehr die ultimative Verantwortung trage wie früher in meinem aktiven Berufsleben.
 

  1. Was war dein schönstes Erlebnis bei deiner Tätigkeit als Senior?  

Zurück von einem ärztlichen Einsatz hatte ich oft die Möglichkeit kurz selbst zu berichten und konnte so beispielsweise Anregungen vermitteln über Kinder im besuchten fremden Land. Sehr schön ist auch das Begleiten von Schulreisen, da ich die Kinder losgelöst vom Schulalltag nochmals anders kennen lernen kann.